NUGGETS – kleiner Suchtfilm. Dem Filmemacher Andreas Hykade gelingt es in NUGGETS, die Problematik der Drogenabhängigkeit zu zeigen, minimalistisch auf das Nötigste reduziert. Der vielfach prämierte Film spricht für sich selbst.

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Eindrucksvoll zeigt er, wie berauschend und schön der Stoff der Träume zum Abheben verführen kann. Wie verlockend die Suche nach dem immer schneller ersehnten nächsten Hochgefühl drängt. Es leuchtet und umhüllt den ganzen Körper, er schwebt in Leichtigkeit.Doch in nur fünf kurzen Minuten zeigt NUGGESTS auch eindrucksvoll den Verlauf, Leidensweg und Verfall der tödlichen Droge. Wie hinterlistig der Rausch immer kürzer wird und der Aufprall in der Realität immer härter und schmerzhafter.

Quelle: FBW-Pressetext | Prädikat besonders wertvoll

Jury-Begründung

In knapper und äußerst reduzierter Form mit wenigen Linien und Farben (schwarz-weiß-gelb) und einem starken, sicheren Gefühl für Rhythmus offenbart der Film das Prinzip der Sucht: Er zeigt, wie der Stoff den ganzen Körper erfüllt, zum Abheben bringt und leicht dahin schweben lässt. Er zeigt die harte Landung und den stärker werdenden Drang, das Hochgefühl wiederzuerlangen. Aber die Höhenflüge werden immer kürzer, müssen in immer knapperen Zeitabständen wiederholt werden. Gleichzeitig wird der Aufprall in der Realität immer härter und schmerzvoller. Dabei wird der Körper stärker und stärker in Mitleidenschaft gezogen. Kaum merklich wird der anfangs helle Vogel vor hellem Hintergrund in feinen Schattierungen von Grau immer dunkler, bis der Stoff der Träume ihn schließlich nicht mehr locken kann. 

Durch die reduzierten Stilmittel wirkt der Film umso überzeugender. Auf dem schwarz-weißen Hintergrund geht von dem leuchtend gelben, runden Nugget eine sichtbare Versuchung aus. Wer würde ihn nicht probieren wollen? Dabei steht der Nugget nur als Metapher, hinter der sich verschiedene Formen der Sucht verbergen können: Drogen, Erfolg, Reichtum etc. Darüber hinaus könnte man den Film als Sinnbild des Lebens interpretieren, in dessen Verlauf man alles ausschöpfen will, bis unmerklich der Lebensabend naht und alles relativiert.

Ein kurzer Film mit klarer Form und Aussage, der aber dennoch viele Deutungen zulässt.